Die Pflugsmühle – ein riesiger Einsiedlerhof inmitten eines herrlichen Landschaftsschutz- und Flussauengebietes – gilt seit einigen Jahren als regelrechte Kult-Einrichtung. Es gibt beinahe nichts, das man in der Pflugsmühle nicht machen könnte: Leckeres fränkisches Essen kann im Biergarten oder der liebevoll restaurierten Scheune genossen werden, Kinder können Buggy Racer fahren oder auf Ponys reiten , Familien Swin Golf oder Minigolf spielen oder die vielen tierischen Bewohner streicheln. Neben all den Freizeitaktivitäten wird hier zudem noch eine regionale Bäckerei betrieben, das leckere Pflugsmühler Brot ist in der Region bekannt und beliebt. Wir wollten wissen, ob der Familienbetrieb seinem guten Ruf gerecht wird und verbrachten einen Tag inmitten der schönen Landschaft.
Inhalt
Riesen Andrang
Nachdem wochentags die Arbeit ruft, müssen wir die Pflugsmühle an einem Wochenende besuchen. Das Wetter ist gut, die Sonne lacht und jede Menge Gleichgesinnte haben sich auf den Weg gemacht, um im Fränkischen Seeland einen tollen Tag zu verbringen. Wie das für gewöhnlich bei allen tollen Einrichtungen der Fall ist, ist bereits auf dem schmalen unbefestigten Weg in Richtung des Einsiedlerhofes mächtig was los. Der Parkplatz beweist dann, dass die Pflugsmühle längst kein Geheimtipp mehr ist. Wir sind ob des Andrangs etwas entmutigt, ob wir überhaupt Platz bekommen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Nachdem in der Pflugsmühle verschiedenste Freizeitaktivitäten geboten werden, fällt die Entscheidung, welche
davon wir ausprobieren wollen, nicht leicht. Die meisten davon sind auf Familien mit Kindern ausgelegt: Sie können Ihren Nachwuchs Ponys reiten, mit den coolen Buggy Racern umherheizen oder sich im Minigolf versuchen lassen. Erwachsene dürfen Swin Golf spielen, sich ebenfalls als Rennfahrer in den Buggy Racern versuchen oder sich im Biergarten verwöhnen lassen.
Nachdem der Nachwuchs am liebsten alles ausprobieren möchte, haben wir die Qual der Wahl und entscheiden uns schlussendlich für die Fahrt im Buggy Racer. Schließlich bietet sich diese Gelegenheit nicht jeden Tag. Die Bahn ist von Oktober bis März geschlossen, fahren kann man nur bei guter Witterung. Wir haben heute Glück: Die Sonne lacht und der Boden ist trocken.
Spaß pur für alle Rennfahrer
Ab sechs Jahren dürfen die Fahrer und Fahrerinnen über Natursand Steigungen und Gefälle bezwingen. Ein Helm, ein Überrollbügel und der Sicherheitsgurt inkl. einer ausführlichen Einweisung sorgen für die Sicherheit der Kinder. Zur Beruhigung der Eltern trägt zudem bei, dass der Parcours von allen Seiten einsehbar ist. Wer mag, kann seine Fahrkünste zusammen mit seinem Nachwuchs natürlich auch selbst im Buggy Racer unter Beweis stellen. Wir stellen jedoch fest, dass die Fahrt für Kinder ein weit größeres Vergnügen ist, als für Erwachsene.
Abwechslungsreicher Rundweg
Der Rundweg bietet alles, was ein wahrer Rennfahrer für volles Fahrgefühl braucht: Auf Natursand führt die Runde durch die Boxengasse kleine Steigungen hinauf und hinab. Die Buggys verursachen ziemlichen Lärm – wie sich das für echte Rennen gehört, versteht man sein eigenes Wort bei all den wilden Fahrern kaum.
Ich entdecke zwei Kinder, die zusammen mit ihren Vätern fahren. Offenbar sind sie noch zu klein zum eigenständigen Lenken des Buggys. Schön, dass es auch diese Möglichkeit gibt, andernfalls hätte es bei den Kleinen wohl ein langes Gesicht gegeben – gerade dann, wenn die großen Geschwister fahren dürfen. Insgesamt stehen zwei Buggys zur Verfügung, bei denen Eltern mit ihren Kindern auf die große Fahrt gehen können.
Preis/Leistung
Der ganze Spaß kostet für Kinder pro Fahrt sieben Euro, für Erwachsene acht Euro. Eine 5-er-Karte schlägt mit 32,50 Euro zu Buche, eine 10-er-Karte macht stolze 55 Euro. Was einem anfangs doch recht teuer erscheint, erweist sich im Nachhinein als absolut gerechtfertigt. Unsere Kinder haben Glück und dürfen sogar etwas länger fahren, als ursprünglich veranschlagt.
Die Einweisung von einem der Mitarbeiter der Pflugsmühle ist klasse. Der Herr scheint einerseits sehr gut mit dem Nachwuchs umgehen zu können und nimmt andererseits auch den Eltern jegliche Bedenken. Nach der ausführlichen Erklärung dürfen die Kinder nun in ihre Buggys. Schon geht die wilde Fahrt los. Wir sehen konzentrierte und allem voran glückliche Gesichter. Die Sprösslinge genießen ihre Buggy-Racer-Fahrt offensichtlich in vollen Zügen.
Bei keinem der Fahrer- und Fahrerinnen ist ein enttäuschtes Gesicht zu sehen und auch der eigene Nachwuchs sprüht vor Eifer. Fazit: Das Geld wurde hier absolut sinnvoll investiert.
Fränkische Brotzeit im Biergarten
Bereits seit dem Aufstehen freue ich mich auf entspannte Stunden im Biergarten. Der Wetterfrosch hat es gut mit uns gemeint – der Himmel ist blau, weit und breit keine störende Wolke. Unsere anfängliche Sorgen erweist sich als unbegründet: Der Biergarten in der Pflugsmühle bietet jede Menge Platz, es ist beinahe unmöglich, kein freies Fleckchen zu ergattern. Auch wir haben Glück und setzen uns an eine Biertischgarnitur in den Schatten. Prompt steht auch schon eine der vielen Servicekräfte da, um die Karten zu bringen und Getränke aufzunehmen.
Nicht umsonst gilt die Pflugsmühle als Kulteinrichtung: Alleine der Ausblick über die weitläufigen Wiesen fernab von jedem Verkehrslärm ist einen Besuch wert.
Hier wird man seinem Motto gerecht
Das Motto „Fränkischer wird´s nicht“ wird in der Pflugsmühle definitiv gelebt. Die Karten, die wir an unseren Tischen liegen haben, sind allesamt in fränkischer Mundart verfasst. Als waschechte Franken für uns kein Problem, für so manchen Urlauber in der Region ein Ding der Unlösbarkeit. Schlimm ist das nicht – durch die Menükarte finden oftmals lustige Gespräche zwischen den einzelnen Gäste statt, zudem werden Überschriften wie „A bissla wos“ in der Beschreibung aufgeklärt.
Wir entscheiden uns für eine fränkische Brotzeit und frischen Rettich. Lange müssen wir weder auf die Getränke noch auf unser Essen warten, keine viertel Stunde ist unsere Bestellung her. Unsere Servicedame ist sehr nett und kommt regelmäßig an unseren Tisch, um etwaige weitere Wünsche aufzunehmen. Das Essen schmeck sehr lecker: Knackiger Salat als Garnitur sieht nicht nur schön aus, er zeigt auch, dass die Speisen frisch zu bereitet werden. Der Rettich ist ebenfalls frisch gehobelt. Unser Bierkrug ist nicht – wie leider in Biergärten mit viel Betrieb häufig der Fall – dreiviertel gefüllt, sondern voll bis zum Rand mit bestem Bier. Zehn Punkte!
Satt und zufrieden
Nach unserer ausgiebigen Brotzeit samt leckerem Kuchen zur Nachspeise sind wir nun satt und zufrieden und können uns auf den Heimweg begeben. Vorher steht jedoch noch Tiere streicheln auf dem Programm: Alpakas, kleine Kängurus, Schweine, Hasen, Meerschweine usw. möchten begutachtet werden.
Unser Fazit: Für Familien ist die Pflugsmühle ein toller Anlaufpunkt, um einen schönen Tag im Freien zu verbringen und dem Nachwuchs nebenbei jede Menge Abwechslung zu bieten. Die Fahrten mit dem Buggy Racer sind zwar verhältnismäßig kostspielig – gerade wenn man mehrer Kinder zu bespaßen hat – jedoch bekommen die Kinder dafür jede Menge geboten und durften zudem länger fahren als angegeben. Die Preise im Biergarten sind ebenfalls vollkommen angemessen, die Portionen ausreichend groß, frisch und sehr lecker.
Ein Geheimtipp ist die Pflugsmühle jedoch schon lange nicht mehr – wer Menschenansammlungen generell meidet oder nach einer familiären Atmosphäre sucht, sollte sich jedoch für einen anderen Biergarten entscheiden.
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