Was gibt es Schöneres, als sich von den eigenen Füßen von einer schönen Landschaft in die nächste tragen zu lassen? Wenn das Wandern auch zu einer Ihrer größten Leidenschaften zählt, sind Sie im Fränkischen Seenland goldrichtig. Glitzernde Seen, Wälder, weitläufige Wiesen, Hügel und Täler, Burgen und Schlösser, schmucke Kleinstädte und verschlafene Dörfer in denen die Welt noch in Ordnung scheint: All das bietet Ihnen ein Wanderurlaub im Fränkischen Seenland. Wanderer finden in unserer herrlichen Gegend ein wahres Mekka: Rund 1500 Kilometer an Wanderwegen stehen dem fleißigen Läufer zur Verfügung und warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. 

Grundsätzlich lässt sich über die Wanderwege im Fränkischen Seenland sagen, dass sie auch für Wander-Neulinge gut machbar sind. Das Seenland ist verhältnismäßig flach und stellt daher keine besonderen Ansprüche an den Wanderer. Im folgenden Beitrag haben wir die besten Wanderwege und Naturpfade für Sie zusammengestellt und hoffen, Sie genießen Ihren Wanderurlaub in vollen Zügen!

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Das Herz des Fränkischen Seenlandes besteht aus den drei beieinander liegenden Stauseen Brombachsee, Altmühlsee und Rothsee. Der Brombachsee wird nochmals aufgesplittet in den Großen Brombachsee und den Kleinen Brombachsee. Direkt nebenan liegt der Igelsbachsee, ein besonders idyllisches und überschaubares Gewässer, das allem voran von Einheimischen zum Umrunden bewandert wird.

Das Portfolio an Seen wird ergänzt durch die zwei kleineren und dafür umso schöneren Gewässer: Den Hahnenkammsee und den Dennenloher See. Diese beiden Seen liegen etwas abschüssiger im Landkreis Ansbach und eignen sich herrlich für einen ruhigen Spaziergang oder einen gemütlichen Badenachmittag, da sie weit weniger frequentiert werden als ihre großen Brüder.

Was sich der Erholungssuchende beim Laufen oder Radeln heute kaum mehr vorzustellen vermag, ist, dass alle der genannten Gewässer künstlich angelegt wurden. Nordbayern gilt als regenarmes Gebiet, das – im Vergleich zum regenreichen Südbayern – wesentlich mehr an Niederschlägen vertragen könnte. Um die Bewässerung und Trinkwasserversorgung der Region zu sichern, wurden also die fränkischen Seen geschaffen, die die Gegend dadurch zu einem ausgedehnten und äußerst idyllischen Urlaubs- und Naherholungsziel gemacht haben. DAs Beste: Das Fränkische Seenland ist ideal zum Wandern!

Die Ausschilderungen der vielen unterschiedlichen Wander- und Rundwanderwege kann man ruhigen Gewissens als gut bezeichnen; zudem sind eine Menge Wanderführer im Handel erhältlich. Zum Ausruhen und Entspannen laden die Badestrände mitsamt ihrer Gastronomie ein.

Kneipp-Tretbecken
Kneipp-Tretbecken

An einigen Stellen können geschundene Füße im Kneipp-Becken Kraft tanken. Wem das Gehen nicht reicht, kann auf dem umfangreichen Wegenetz natürlich auch walken, joggen, inlineskaten radeln. Für Abkühlung sorgt in den Sommermonaten das beinahe überall zu findende kühlende Nass.

Wer die Ruhe sucht, sollte in den stark frequentieren Sommermonaten von Mai bis August/September besser die Uferwege der großen Seen (Brombachsee, Rothsee und Altmühlsee) meiden. Hier lässt es sich im Winter, Herbst und zeitigem Frühjahr wesentlich ungestörter laufen. Gerade das Wandern sollte zur Entspannung beitragen, was bei einem ständigen Ausweichen schlichtweg unmöglich ist. Aus diesem Grund brauchen Sie jedoch Ihren Wanderurlaub nicht verschieben: Die vielen Wanderwege der Region führen durch abgeschiedene Täler, Wälder, Wiesen und in wunderschöne Dörfer, in denen vom großen Tourismus nichts zu spüren ist.

Tipps und Anregungen in Sachen Wege gesucht? Hier finden Sie Wander- und Radkarten für unser herrliches Seenland!

Wanderer von Nah und Fern loben oftmals die kulturelle Unterhaltung in der Region. Neben historischen Zeugnissen der römischen Herrschaft ist Mittelfranken durchsetzt von zahllosen Burgen und Schlössern, Kirchen und Befestigungsanlagen, die je nach Alter als Ruine oder als Museum erhalten sind.

Die kleinen romantischen Orte auf der Seenplatte erinnern mit ihren engen Gassen und verträumten Häusern an mittelalterliche Ansiedlungen und die frühe Stadtstruktur ist tatsächlich noch gut zu erkennen. Hiltpoltstein, Weißenburg, Gunzenhausen, Spalt und Heidenheim sind nur fünf der vielen schönen Städtchen, die Leib und Seele nach einer anstrengenden Tour mit Fränkischem Wein und traditioneller Küche verwöhnen.

Landschaft neu

Wanderweg „Der Seenländer“

Sie haben viel Zeit und möchten Badeurlaub und Städtetouren miteinander verbinden? Dann ist dieser insgesamt 146 km lange Wanderweg sicher genau richtig für Sie! Der „Seenländer“ vereint alles Entdeckenswerte rund um die drei großen Seen Altmühlsee, Brombachsee und Rothsee und führt unter anderem durch den riesigen Mönchswald sowie durch das Spalter Hügelland.

Das Spalter Hügelland ist nicht nur zum Wandern bestens geeignet; hier gibt es auch jede Menge alte Schätze zu entdecken. Streifen Sie durch die Altstadt von Spalt und sehen Sie sich die uralten Fachwerkhäuser  und schmalen Kopfsteinpflastergässchen an. Spalt ist ein wahre Perle an Kleinstadt, die Sie auf Ihrer Wandertour keinesfalls außer Acht lassen sollten.

Blick über Spalt
Blick über Spalt

Durstige können in Spalt in der letzten kommunalen Brauerei Deutschlands – der Stadtbrauerei Spalt – sowohl spannende Führungen unternehmen, als auch ein oder mehrere Krüge besten Spalter Hopfensafts probieren.

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Zauberhafte Stimmung am Altmühlsee

Der Altmühl-Panoramaweg

Hier ist der Name Programm: Auf insgesamt 200 km Strecke können Wanderbegeisterte die Natur von Gunzenhausen bis Kehlheim auf verschiedenen Etappen entdecken. Über Berg und Tal geht es vorbei an beeindruckenden Felsformationen, idyllischen Flussläufen, Schlössern und Burgen und einigen Naturschutzgebieten.

Der Altmühltal-Panoramaweg zählt zu den besten Wanderwegen Deutschlands. Der Weg führt durch einzigartige Landschaftsschutzgebiete und ist in weiten Teilen auch nicht geeignet, mit dem Rad befahren zu werden. Wanderer genießen hier ihre Ruhe und können die herrliche Flora und Fauna wie beispielsweise die Trockenrasen oder die Dolomitfelsformation „12 Apostel“ zwischen Solnhofen und Eßlingen in Ruhe bestaunen.

Die bekannte „Steinerne Rinne“ bei Wolfsbronn ist eines der Natur-Highlights dieser Strecke. Gut bürgerlich essen sowie übernachten lässt sich in kleinen Ortschaften, an denen der Pfad vorbeiführt.

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Die Steinerne Rinne bei Wolfsbronn

Der Limes-Wanderweg

Wer gleichzeitig etwas für seine Gesundheit tun, die herrliche Natur entdecken und Geschichte erleben möchte, ist am Limeswanderweg goldrichtig. Insgesamt 115 km verbinden Gunzenhausen mit Bad Gögging. Die Route verläuft entlang des Limes, dem Grenzwall, der im Jahre 2005 von der UNESCO zum Welterbe ernannt wurde.

Wanderer erleben auf der Strecke hautnah die vielen Spuren der römischen Vergangenheit und erfahren anhand der umfangreichen Beschilderung allerhand Wissenswertes über das römische Leben. Damit nicht genug: Die Landschaft auf diesem Streckenabschnitt zeigt sich wunderschön; das Spektrum reicht von offenen Talhängen mit Wacholderheiden, Buchenwälder und markante Anhöhen, von denen Wanderer einen wunderbaren Panoramablick genießen können.

Limes Römer

Der Jakobsweg

Wer kennt ihn nicht, den bekanntesten Pilgerweg seiner Zeit? Die Rede ist vom Jakobsweg, der ursprünglich bis
nach Santiago di Compostela führt. Insgesamt 83 km zählt der Streckenabschnitt von Nürnberg nach Eichstätt. Die Strecke kann in fünf bis sechs Tagen zurückgelegt werden, zahlreiche Übernachtungs- und Besinnungsmöglichkeiten sind am Weg zu finden.

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Die historische Altstadt von Nürnberg ist ein wahrer Besuchermagnet.

Die Tour beginnt in der wunderschönen historischen Altstadt von Nürnberg an der Jakobskirche und führt von dort über den Reichswald in Richtung Rothsee. Landschaftlich ist hier im Naturpark Altmühlfranken ein deutlicher Unterschied zu verzeichnen: Die flachen und sandigen Waldlandschaften wandeln sich immer mehr in Hügel mit Wachholderheiden, die Wanderer bis nach Eichstätt begleiten.

Der Burgen- und Schlösserweg

Eine tolle geschichtliche Tour durch das Fränkische Seenland finden Wanderer auf dem Burgen – und Schlösserrundweg, der von Roth aus über verschiedenen Kleinstädte und Dörfer am Ende wieder zum Ausgangspunkt führt. Zunächst kann das Schloss Ratibor in Roth bestaunt werden, bevor es dann weiter zur wunderschönen und gut erhaltenen Burg Abenberg geht.

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Burgen und Schlösser gibt´s im Seenland jede Menge – hier das herrliche Exemplar in Spielberg.

Danach führt die Strecke nach Dürrenmungenau – ein kleines Dorf, das allem voran für sein barockes Schloss bekannt ist. Im Großen und Ganzen werden sämtliche Dörfer und Städte im Landkreis Roth mit beeindruckenden historischen Bauten abgegrast. Eine äußerst spannende Wanderung für alle Kultur- und Geschichtsbegeisterten.

Der Mühlenrundweg bei Hofstetten

Ebenfalls im Landkreis Roth liegt der schöne Mühlenweg, der – wie der Name schon vorab zu erkennen gibt – an diversen alten Mühlen der Umgebung vorbei führt. Der Streckenabschnitt umfasst 39 km und ist verhältnismäßig flach gehalten.

Für das leibliche Wohl unterwegs ist gesorgt: Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten liegen am Weg und machen schlappe Wanderer sicherlich schnell wieder munter. Ausgangspunkt für eine Wanderung ist Hofstetten.

Der Quellenweg

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Startpunkt des Quellen-Wanderwegs: Der Gelbe Berg bei Heidenheim

Wer sich etwas mehr plagen möchte, ist am Quellenweg genau richtig. Die Wanderwege sind größtenteils ein Auf und Ab an Berg und Tal. 

Der Pfad führt auf den Hahnenkamm bei Heidenheim. Die Strecke beträgt insgesamt 22 km, kann jedoch in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden. Die hügelige Landschaft belohnt einen jeden Wandersmann; vom Gelben Berg genießt man einen umwerfenden Panoramablick. Weitere Highlights der Tour sind die unter anderem die „Steinerne Rinne“ bei Wolfsbronn.

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Bei klarem Wetter genießt man herrliche Aussicht über das gesamte Fränkische Seenland.

Der Druidenweg bei Georgensgmünd

Auf ins Reich der Mythen und Sagen bei einer Wanderung zum Druidenstein bei Georgensgmünd! Der 16 km lange Weg führt auf verschiedenen Wegen durch idyllische und ruhige Wälder und Dörfer. Der Druidenstein ist ein Felsblock mitten im Wald, der auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär in Erscheinung tritt. Auf der Oberseite ist eine Rinne zu entdecken, im Volksmund „die Blutrinne“ genannt.

Im 19 Jahrhundert wurde er als Opferstein keltischer Priester interpretiert. Das hat auch die Fantasie so mancher Dorfbewohner beflügelt; bis heute werden sich die gruseligsten Geistergeschichten über diesen Wald erzählt. Wer bei all den Mythen und Sagen eine Pause braucht, sollte einen Halt im Kuhstallcafé Mäbenberg einplanen. Vom Café selbst lassen sich die Kühe durch große Fenster beobachten.

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Der Mühlenweg bei Absberg

Als das Fränkische Seenland entstand, mussten viele alten Mühlen, teilweise sogar aus dem 14. Jahrhundert, dem Wasser weichen. Natürlich waren viele Mühlenbesitzer damit alles andere als einverstanden, war man doch seit Generationen hier zuhause.

Alle Proteste halfen jedoch nicht; die Mühlen wurden geflutet und die Menschen mussten sich eine neue Bleibe suchen. Heute erinnert ein ca. 5 km langer Wanderweg an die wunderschönen alten Gebäude. Wanderer können auf den vielen Informationstafeln viel Wissenswertes über die Besitzer der versunkenen Mühlen, deren Geschichte und den damaligen Standort erfahren.

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Für den Bau der Seen mussten viele alte Mühlen geflutet werden.

Wanderführer und Wanderkarten für Touren im Fränkischen Seenland

Spezialtipp Reiseführer: Wandern + Einkehren Fränkisches Seenland: 65 herrliche Touren

Wandern und Einkehren im Fränkischen Seenland und Naturpark Altmühltal. Das ist der Schwerpunkt des Reiseführers von Georg Blitz und Emmerich Müller. Herrliche Touren, ausgewählte Einkehrtipps gepaart mit exakten Tourenbeschreibungen und Wegeskizzen.

Weitere Themen mit Touren und Vorschlägen aus unserem Magazin

Wir hoffen, wir konnten Ihnen einen kleinen Einblick über die vielen Möglichkeiten einer gelungenen Wanderung in unserem schönen Fränkischen Seeland ermöglichen. Haben auch Sie einen guten Tipp über eine besonders schöne Route hier im Fränkischen Seenland? Schreiben Sie uns! 

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